Textilindustrie

Dampf in der Textilbranche  

Der Einsatz von Dampf in der Textilindustrie ist sehr energieintensiv. Dampf wird für fast jeden Arbeitsschritt eingesetzt: von der Vorbehandlung, dem Reinigen und Trocknen bis zum Glätten der Textilien. Dampf wird zunächst eingesetzt, um Schmutz und andere Unreinheiten zu entfernen. Auch eingesetzte Maschinen können mithilfe von Dampf betrieben werden. Der folgende Artikel erläutert einige der wichtigsten Einsatzgebiete von Dampf in der Textilbranche.  

Dämpfen von Textilien 

Bei der Verarbeitung von Textilien verlieren die Fasern derselben häufig an Feuchtigkeit. Gerade bei Naturfasern entstehen schnell Falten und Spannung im Stoff. Um dies zu vermeiden, werden Dampf und Wärme eingesetzt, um die Fasern zu befeuchten. Der Stoff wird hierdurch wieder griffig und erhält durch die Glättung einen ansprechenden Glanz. Die hierfür benötigten Maschinen bestehen meist aus einem Tunnel mit Förderband, mithilfe dessen der Stoff durch den Dampf transportiert wird. Je nach Stoff wird eine andere Dampftemperatur und Beförderungsgeschwindigkeit gewählt.  

Trocknen von Textilien 

Nach der Bearbeitung von Textilien steht im letzten Schritt meist die Trocknung der Textilien an. Dies erfolgt über die sogenannte Walzentrocknung: die fertiggestellten Textilien werden durch mehrere, unterschiedlich große Walzen geleitet. Im Inneren der Walze wird Dampf zum Erhitzen eingebracht, das wärmeleitfähige Material der Walzen gibt diese Wärme an die Produkte weiter. Die restliche Feuchtigkeit in den Textilien wird so zum Verdampfen gebracht.  


Dampf in Wäschereien  

In Wäschereien wird Dampf hauptsächlich für die Reinigung von Textilien verwendet. Mithilfe eines Dampfreinigers können unter Hochdruck Flecken und Verfärbungen aus Textilien entfernt werden. Der heiße Wasserdampf gelangt zwischen die Fasern der Textilien und kondensiert, hierbei wird der Schmutz aus den Fasern herausgelöst. 

Schwarzweiß Fotografie eines Wäschestapels
Dampf in der Stoffverarbeitung 

Dampf wird auch bei der Verarbeitung von Textilien eingesetzt, häufig in Kombination mit Wärme. Durch eine Kombination beider Komponenten können Stoffe beispielsweise dauerhaft in Falten gelegt werden, wie beim Plissee. Werden Textilien in einem Färbebad gefärbt, muss die überschüssige Farbe erst mit Walzen entfernt und dann mit Hilfe von Dampf fixiert werden. Nur so kann sich der Farbstoff dauerhaft mit den Textilfasern verbinden. Das Färben von Stoffen erlaubt einen großen Gestaltungsspielraum bei der Textilherstellung. Bei der Verfilzung von Textilien, auch Walken genannt, ist der Wasserdampf für die Herstellung der charakteristisch rauen Oberfläche verantwortlich. Auch beim Textildruck kommt Dampf mit spezifischen Wärme- und Feuchtigkeitsgraden zum Einsatz. Dampf wird auch verwendet, wenn Stoffe dekoriert oder mit Applikationen bedruckt werden sollen, wie beispielsweise beim Flockdruck. Bei Drucken wird Dampf in Form eines Dampfbügeleisens eingesetzt, um Applikationen sicher am Stoff zu befestigen.  

Dampf in der Garnherstellung 

Bei der Herstellung von Garn werden Fasern durch Verziehen und Verdrehen verfestigt. Während noch bis vor einigen Jahrzehnten das Spinnrad zum Einsatz kam, ist die Garnherstellung heute vollständig automatisiert und um ein Vielfaches schneller. Von Tierfasern, über Pflanzenfasern bis zu Synthetikfasern können heutzutage eine Vielzahl an Materialien zu Garn versponnen werden. Um das Garn mit Feuchtigkeit zu versorgen, wird häufig Dampf eingesetzt. Dieses Verfahren wird Zwirnen genannt und erhöht die Stabilität. Auch um die Spinnmaschinen anzutreiben, werden gerne Dampferzeuger eingesetzt.